2 minute read

Viele werden es kennen: Man stolpert über einen interessanten Artikel und nimmt sich vor diesen auf Grund von akutem Zeitmangel später zu lesen. Und dann vergisst man es wieder und der Artikel fristet ab sofort ein einsames Dasein als Lesezeichen irgendwo im Browser und wird nie wieder angeklickt.

Es gibt einige Dienste, die sich diesem Problem angenommen haben. Die Bekannteren sind Pocket von Mozilla oder Instapaper. Wallabag ist ebenfalls ein Dienst, mit welchem sich Artikel zum späteren Lesen speichern lassen. Während die meisten anderen Dienste proprietär sind, ist wallabag Open Source. Es ist in PHP geschrieben und lässt sich kostenlos selber hosten. Praktischerweise gibt es wallabag seit einigen Jahren auch als Software as a Service und ich muss sagen, dass der Preis für das Hosting ziemlich fair ist. Für ein Jahr bezahlt man lediglich 9,- €. Wollt ihr die Entwicklung etwas mehr unterstützen gibt es auch die Support Subscription für 25,- € im Jahr. Klicken könnt ihr euch das Abo unter https://www.wallabag.it/de. Testen lässt sich das Ganze 14 Tage kostenlos ohne Angabe von Kreditkartendaten.

Die Server befinden sich in der EU und wallabag gibt an keine Daten der Nutzer:innen zu verkaufen. Außerdem ist die Software sehr offen gestaltet. Alle Artikel lassen sich jederzeit in verschiedene Formate exportieren: darunter JSON, PDF oder MOBI. Es ist also jederzeit möglich mit euren Artikeln zu einem anderen Dienst umzuziehen. Zudem lassen sich bestehende Artikel aus Pocket, Instapaper oder durch Firefox Bookmarks importieren.

Die Benutzeroberfläche ist recht minimalistisch gestaltet und lässt sich intuitiv bedienen. Die Startseite zeigt alle ungelesenen Artikel. Markiert man einen Artikel als gelesen, landet dieser im Archiv. Möchte man Artikel hinzufügen, klickt man einfach auf das Plus oben rechts und gibt dann die URL ein. Artikel lassen sich auch hinzufügen, in dem man die URL an eine von wallabag generierte E-Mailadresse sendet.

Wallabag Startseite.

Zum Lesen ist es nicht notwendig die Website zu öffnen. Der Zugriff kann auch über eine App erfolgen. Weiterhin lassen sich die Artikel per RSS-Feed abrufen, was mir persönlich am meisten zusagt. So erscheinen meine ungelesenen Artikel aus wallabag direkt neben meinen abonnierten Feeds im Feedreader. Eines der wichtigsten Features ist, dass die Artikel in eurem Account gespeichert werden. Sollte der Originalartikel aus dem Internet verschwinden, ist er weiterhin in eurem Account verfügbar. Die Archivfunktion ist also nicht zu unterschätzen.

Ich finde wallabag macht einen ordentlichen Eindruck und besticht vor allem dadurch, dass man entweder auf eine günstige Hostingoption zurückgreifen kann oder es einfach selber auf einem eigenen Server installiert. Im Gegensatz zu konkurrierenden Diensten wie Pocket, kommt es komplett ohne Tracking aus und ist somit ein sehr datenschutzfreundlicher Dienst.